Körbchenmuschel überwintern

22.09.2018 Da es langsam kühler wird muss ich mir was einfallen lassen für meine Muscheln Hanni & Nanni (da sie aussehen wie Zwillinge fand ich die Namen total passend) die ich über den Sommer im Teich hatte. Also habe ich mir ein 30x20x20cm Becken, einen Bündel Wasserpest und eine Dose Fischfutter, wo ein Anteil Algen enthält, organisiert. Das Becken habe ich mit dem Teichwasser gefüllt. Dabei konnte ich dann auch ein paar Schnecken und zu meinem Leidwesen auch noch Schnackenlarven einsammeln. Die Schnecken brauchen Hanni & Nanni, da sie die Reste fressen die die beiden übrig lassen. Dabei habe ich auch etwas Kies aus dem Teich entnommen. Dann ging die Suche los. Ich habe eine gefühlte Ewigkeit in den beiden Mini Teichen nach Hanni & Nanni gesucht. Nach ewigem Suchen habe ich sie dann endlich in ihr Winterquartier einsetzen können. Beiden ging es meines Erachtens recht gut. Leider ist das so eine der Dinge die man ganz schlecht abschätzen kann. Eine Weile habe ich die beiden noch an ihrem neuen Platz beobachtet. Sie haben ganz fleissig angefangen sich ein zu buddeln und dabei auch ordentlich filtriert, so das ich Abends noch 6 Teelöffel in Wasser aufgeweichtes Fischfutter in das Becken fließen lassen habe. Das haben sie recht dankbar angenommen.

23.09.2018 Heute habe ich verzweifelt nach Informationen gesucht über Körbchenmuscheln. Es ist traurig wie wenig Informationen es doch über diese Tierart gibt. Man kann Sie in Massen über das Internet käuflich erwerben aber es gibt kaum aufschlussreiche Informationen über Gewohnheiten, Futtergabe, Sauerstoffverhältnis, Lichtverhältnis usw. Deswegen habe ich mir jetzt vorgenommen alles in meinem Blog zu dokumentieren was sich ändert und was passiert. Ich habe nach mühseliger Suche ein paar wichtige Informationen finden können. Deshalb habe ich heute eine Sauerstoffmembrane bestellt und für Hanni & Nanni gab es eine Ladung Sand ins Becken rein. Dabei konnte ich dann feststellen das ich mir mit der Wasserpest wohl noch sehr viel mehr Schnecken rein geholt habe. Also habe ich mal ein bisschen die Menge minimiert und dabei gleich mal die Schnackenlarven eingesammelt. Weil Blutsauger wollte ich jetzt nicht gerade anzüchten. Für ein wenig mehr Licht habe ich jetzt erst einmal mit einer handelsüblichen Leselampe gesorgt. Hier wird aber noch die Tage aufgerüstet. Alles in allem war das in den beiden letzten Tagen viel Stress für die beiden hübschen und dementsprechend habe ich das Gefühl das sie heute bedeutend weniger filtriert haben. Musste nur heute morgen ein Wenig von meinem angesammelten Algenwasser zugeben. Das muss ich jetzt mal beobachten. Eingebuddelt haben sie sich zur Hälfte und ab und zu schauen mal die Rüssel für die Ein- und Ausfuhr von Sauerstoff raus.

24.09.2018 Eigentlich wollte ich heute Hanni & Nanni nicht stören bzw. stressen. Aber leider hat mir das Wasser einen Strich durch die Rechnung gemacht. Es ist heute nicht klar geworden, das Gegenteil war der Fall, ich hatte das Gefühl das der „Nebel“ immer dichter wurde. Die Schnecken haben sich vermehrt am oberen Teil des Beckens aufgehalten, was darauf deutet das der Sauerstoffgehalt in der unteren Ebene zu niedrig ist. Also habe ich heute Mittag ein viertel vom Wasser entfernt und frisch befüllt. Bei den Muscheln konnte ich beobachten das sie heute mehr geschlossen waren als offen und kaum aktiv. Als ich heute Abend dann noch einmal ins Becken geschaut habe, musste ich feststellen das sich ein komischer weißer Film gebildet hat. Nach kurzer Recherche habe ich raus gefunden das, dass wohl Kahmhaut ist und wenn man diese nicht entfernt, werden die Lebewesen im Wasser irgendwann vergiftet. Also noch einmal Teilwasserwechsel. Vorher habe ich die Haut mit Zewa entfernt, indem ich es auf die Oberfläche gelegt habe und gewartet habe bis das Zewa voll gesaugt war. Danach eine Hälfte Wasser aus dem Becken und dann habe ich das noch vorhandene Teichwasser verwendet zum befüllen. Das der Sand nicht mehr so aufgewirbelt wird habe ich eine dünne Schicht Kies vom Teich drüber. Nach dem Hanni & Nanni wieder ins Becken entlassen wurden, haben sie noch einen guten Schuss Algenwasser bekommen, und siehe da, keine 5 Minuten später wurden Hanni & Nanni wieder sehr aktiv. Nanni hat sich diesmal auch tiefer verbuddelt. Das deutet darauf hin das mein Bauchgefühl richtig war. Auch die Schnecken wirken aktiver und bewegen sich weiter unten. Es wird Zeit das die Membrane kommt. Noch 2 Tage durchhalten.

25.09.2018 Heute ist nicht viel passiert . Wollte die beiden endlich mal ganz in Ruhe lassen. Heute Morgen + Abend habe ich sie mit meinem selbst angesetzten Algenwasser gefüttert und am Mittag musste ich mit dem Zewa noch einmal die Kahmhaut entfernen. Seither aber keine Neubildung mehr. Morgen kommt dann die Membranpumpe und dann bekommen die beiden endlich ausreichend Sauerstoff. Geöffnet waren sie heute auch so gut wie gar nicht, ich vermute es war einfach zu viel Stress die letzten Tage. Daher werden sie jetzt auch erst einmal komplett in Ruhe gelassen. Aber meine Beobachtungen werde ich weiter dokumentieren.

26.09.2018 Membranpumpe ist endlich da. Wurde höchste Zeit. Das Aquarium hat einen sehr eigenartig fischigen Geruch bekommen. Im Netz finde ich dazu wie so oft nicht viel. Ich gehe von Bakterien aus. Und der Mangel an Sauerstoff. Nun die Pumpe ist vollkommen in Ordnung die Lautstärke hällt sich in Grenzen und jetzt glaube ich zu wissen warum die Muscheln sich nicht eingebuddelt haben. Denn kaum war ausreichend Sauerstoff vorhanden siehe da sie graben sich vollständig ein. Jetzt nur noch Geduld haben das sich das Biotop einpendelt. Eine Pflanze musste auch weichen weil ich davon ausgehe das sie am sterben war und eventuell auch das der Grund für den Geruch gewesen ist. Jetzt können die Muscheln aber wirklich darauf vertrauen das sie Ruhe haben. Jetzt wird nichts mehr verändert. Also dafür das sie jetzt so oft von mir raus genommen wurden wegen Wasserwechsel, den ich heute auch nochmal vorgenommen habe, sind sie immer noch sehr agil. Sie scheinen es mir nicht übel zu nehmen das ich so viel Unruhe rein gebracht habe.

27.09.2018 Hanni & Nanni fühlen sich mit der Pumpe Muschelwohl. Sie waren heute regelmässig leicht geöffnet und haben ihre Rüsselchen raus gestreckt. Die Pumpe ist jetzt an einer Zeitschaltuhr und läuft im 6 Stunden Takt für 6 Stunden. Das scheint den Aquariumbewohner allen gut zu tun. Denn auch die Blasenschnecken bewegen sich deutlich mehr am Grund und machen fleissig sauber. Das einzige was leider immer noch nicht verschwunden ist, ist der Geruch. Wobei ich das Gefühl habe das es durch den Sauerstoff Austausch besser wird. Ich denke das pendelt sich die Tage noch ein. Da das Becken nach wie vor recht trüb ist habe ich die Fütterung auf einmal am Tag eingestellt. Bis sich alles etwas besser eingependelt hat. Am Wochenende werde ich noch eine Pflanze dazu kaufen. Das in der Zeit wo die Pumpe nicht läuft mehr Sauerstoff produziert wird und tagsüber die Pumpe etwas weniger laufen muss.

28.09.2018 Endlich klärt sich das Becken und der Geruch wird immer weniger. Hanni & Nanni haben heute wieder regelmässig ihre Schalen geöffnet und Rüsselchen raus hängen lassen. Heute habe ich die Fütterung ausfallen lassen. Da das Becken trotz allem immer noch etwas zu trüb wirkt und das Biotop sich einstellen kann. Die Schnecken leisten mega gute Arbeit. Das was ich vermute das es Abwasserbakterien sind haben sie mittlerweile deutlich minimiert. An den Pflanzen und Scheiben hat sich so ein weißer Flaum gebildet der in Fäden von der Pflanze hängt, das deutet darauf hin das es besagte Bakterien sind. Abwasserbakterien sind wohl normal in einem frischen Aquarium und hängt mit dem noch nicht eingefahrenen Biotop zusammen. Was mich ein wenig irritiert weil ich ja das Teichwasser verwendet habe. Ich denke auch die sind durch die faulende Pflanze oder das Laub was ich rein habe entstanden. Morgen bekommen Hanni & Nanni wieder eine gute Portion Futter und mal schauen vielleicht kommt noch eine weitere Pflanze dazu. Die Membranpumpe scheint auch sehr gut anzukommen. Es sind kaum noch Schnecken an der Wasseroberfläche zu sehen. Alles in allem würde ich sagen: Läuft.

29.09.2018 das Wasser wird endlich immer klarer aber nicht zu klar genau richtig für Hanni & Nanni. Und so langsam kann man das Biotop schön beobachten. Die Blasenschnecken machen fleissig Grund und Scheibe sauber. Und ich konnte beobachten das sich Cyclopse oder auch Hüpferlinge im Becken tummeln. Das ist eine sehr kleine Krebsart und wenn ich Fische halten könnte in diesem Becken wären sie super Futter. Apropos Futter, Hanni & Nanni kann ich nun auch 2 mal am Tag füttern. Am Morgen haben sie ein Schuss Algenwasser aus dem Garten bekommen und abends eine Portion zerriebenes Spirulina. Genauso habe ich einen weißen Schleier am Boden entdeckt der bei Betrieb der Membranpumpe weg ist. Das ist ein Bakterienrasen der in der Einlaufphase ganz normal ist und irgendwann von ganz allein verschwindet. So wie ich das erkennen kann ernähren sich die Schnecken davon.

02.10.2018 Hanni & Nanni geht es so weit ich erkennen kann prächtig. Nanni ist mittlerweile so tief vergraben das man nur noch erahnen kann wo sie liegt. Beide haben aber ihren Platz nicht verlassen. Gefüttert werden sie einmal am Tag. Das scheint zu reichen. Wobei ich mittlerweile überlege es auf alle zwei Tage zu reduzieren. Mal schauen. Nun ja und was soll ich sagen. Wie es nun mal in einem Teichbiotop ist sitzen im Wasser auch Stechmückenlarven. Die züchte ich mir jetzt auch im Aquarium heran, ungewollt, und schau was da noch passiert vor allem wenn sie dann hier rumschwirren. Die Blasenschnecken wachsen auch und werden immer größer aber zur Zeit nicht mehr. Das hängt wahrscheinlich mit der Wassertemperatur zusammen. Also alles in allem bin ich zufrieden und hoffnungsvoll das Hanni & Nanni den Winter im Aquarium überstehen.

06.10.2018 Hanni und Nanni liegen unverändert auf ihrer Position und futtern sich so durch. Die Cyclopse scheinen sich zu vermehren und meine Blasenschnecken vermehren sich auf jeden Fall. 3 Schneckennester in einer Ecke gefunden. Also scheinbar habe ich es geschafft die optimalen Bedingungen zu schaffen. Ach so ja Stechmückenmutti bin ich auch geworden. 2 Stück waren es bisher, drei sind noch im Becken und sind im letzten Stadium der Verpuppung. Das füttern von Hanni und Nanni beschränkt sich mittlerweile auf alle 3 Tage und ich denke diesen Rythmus kann ich nun beibehalten.

 

19.11.2018 Da ich 5 Wochen in Reha war, konnte ich hier nicht mehr weiter berichten. Zu meinem Bedauern haben die Muscheln meine Abwesenheit nicht überlebt. Trotz Versorgung. Also vorerst wird es keine weiteren Informationen geben, über die Muschelhaltung.

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